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Produktratgeber Betrieb

Grundwissen Arbeitsplatzbeleuchtung

Mosaiken rekonstruieren, Schmuck reparieren oder Stellwände für die nächste Ausstellung produzieren – verschiedene Tätigkeiten erfordern unterschiedliche Beleuchtungsstärken, um die Sehaufgaben normgerecht zu unterstützen: Sie können zwischen 500 bis 1.500 Lux liegen, je nachdem wie fein die Detailarbeiten sind. DIN EN 12464-1 informiert über die Richtwerte. Sie gilt als europäische Norm und existiert in ähnlicher Form unter der ISO 8995/CIE S 008 als ISO-Standard weltweit.

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Produktivitätsfaktor Licht

Es lohnt sich, in gutes Licht zu investieren. Bessere Leistung, geringere Ermüdung, weniger Ausschuss und weitaus weniger Arbeitsunfälle dank höherer Beleuchtungsstärken belegen zwei Studien der TU Ilmenau (1997 und 2000). Nach Forschungsbericht und Langzeituntersuchung steht fest: 600 Lux Beleuchtungsstärke sind der Richtwert für den typischen Industriearbeitsplatz.

Besseres Licht lässt die Produktivität bei schwierigen Sehaufgaben um über 50 Prozent ansteigen. Gleichzeitig sinkt die Fehlerquote. Außerdem fühlen sich die Versuchspersonen subjektiv mental länger fit. Den Zusammenhang von Arbeitsunfällen und Beleuchtungsstärke belegt auch die Statistik der Berufsgenossenschaften: Zwei Drittel aller erfassten Arbeitsunfälle ereignen sich an Arbeitsplätzen mit einer Beleuchtungsstärke unter 500 Lux.

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Sehaufgabe

Die Sehaufgabe wird bestimmt von den Hell-/Dunkel- und den Farbkontrasten, von der Größe der Details sowie von der Geschwindigkeit und Zeitdauer, mit der die Kontraste wahrgenommen werden. Je schwieriger die Sehaufgabe ist, desto höher muss das Beleuchtungsniveau sein.

Wie Sie mit dem richtigen Licht die Produktivität steigern, erfahren Sie hier!

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Was Sie bei der Planung Ihrer Arbeitsbeleuchtung beachten sollten

Die unterschiedlichen Anforderungen an die Beleuchtungsstärke für verschiedene Arbeitsplätze erfüllt oft schon eine arbeitsplatzorientierte Allgemeinbeleuchtung mit fester Zuordnung. Die reine Allgemeinbeleuchtung mit gleichmäßig hohem Beleuchtungsniveau im ganzen Raum zur flexiblen Anordnung der Arbeitsplätze und Beleuchtung bieten moderne, variabel ausbaubare Lampen-Systeme flexible Lösungen bei der Umstellung von Maschinen und Werkbänken. In unserem Waldmann-Shop finden Sie einige sehr gute Beispiele für solche Leuchtsysteme.

Leuchten sollten immer parallel zur Fensterfront entsprechend dem Tageslichteinfall montiert werden. Die Blickrichtung muss fensterparallel sein, die Arbeitsplätze daher im rechten Winkel zum Fenster. Richtig ist seitlicher Lichteinfall. Deshalb müssen die Leuchten seitlich versetzt zu den Arbeitsflächen angebracht werden. Werkzeuge und Werkstücke sind gut erkennbar, wenn die Beleuchtung nur wenig Schatten verursacht. In der Blickrichtung der Arbeitenden sollten keine Reflexe auf blanken Maschinen oder Skalen die Sehaufgabe stören.

An Arbeitsplätzen mit schwierigen Sehaufgaben reicht die Allgemeinbeleuchtung meist nicht aus, so dass zusätzliche Einzelarbeitsplatzleuchten eingesetzt werden müssen. Damit die Sehleistung nicht beeinträchtigt wird, dürfen keine störenden Reflexe auf Werkzeug oder Werkstück entstehen. Feine Detail- und Kontrollarbeiten erfordern daher hohe Beleuchtungsstärken. Dies kann mit Hilfe von Leuchten, Pendelleuchten, Einzelarbeitsplatzleuchten oder Maschinenleuchten erreicht werden. Sie ergänzen die Allgemeinbeleuchtung und sollten immer nur zusätzlich eingeschaltet werden. LED-Lichtquellen sparen Stromkosten, Spiegelraster sorgen für genaue und blendfreie Lichtlenkung. Einzelarbeitsplatzleuchten dürfen keine störenden Reflexe auf Werkzeug oder Werkstück erzeugen.

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Fazit: Zusätzliche Leuchten sind für die Oberflächenkontrolle wichtig. Ihr Licht sollte streifend einfallen und starke Schatten erzeugen. So können Kratzer selbst in matten Oberflächen erkannt werden.

Der Faktor Sicherheit

Wo gehobelt wird, da fallen Späne oder Sägemehl. Manchmal entstehen bei Arbeiten auch andere Staubpartikel oder Spritzwasser. An solchen Arbeitsplätzen müssen Leuchten mit entsprechender Schutzklasse – z. Bsp. IP65 – eingesetzt werden. Wenn die Eigenerwärmung der Leuchten begrenzt ist, können Ablagerungen leicht entzündliche Stoffe nicht entflammen. Solche Lampen erkennen Sie auch am Brandschutz-Symbol "D" im kopfstehenden Dreieck. In staubgefährdeten Arbeitsräumen – also in jeder Werkstatt – sind diese Arbeitsplatzleuchten vorgeschrieben.

In Räumen oder Bereichen, in denen Lacke, Poliermittel und Leime mit flüchtigen Lösungsmitteln verwendet werden, besteht Explosionsgefahr. Hier sind explosionsgeschützte Leuchten Vorschrift.

Grundsätzlich ist es sinnvoll, Leuchten höherer Schutzart einzusetzen. Oder auf Lampen, die sich selbst stark erwärmen, ganz zu verzichten und diese durch LED-Leuchten zu ersetzen.

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Hallenbeleuchtung

Bisher galt: Für Hallen von vier bis sechs Meter Höhe sind Lichtbandsysteme bestückt mit Leuchtstofflampen oder andere Leuchten die wirtschaftliche Lösung. Hallenhöhen über sechs Meter erfordern besonders lichtstarke und dennoch wirtschaftliche Lampen: Halogen- oder Natriumdampf-Hochdrucklampen in Leistungsstufen von 250 Watt bis 1.000 Watt erzeugen in großer Höhe so viel Licht, dass ausreichend Helligkeit auf der Nutzebene ankommt. Heute lohnt es sich auf LED-Beleuchtung umzurüsten.

Dass die Anforderungen an eine Hallenbeleuchtung hoch sind, wissen wir: In unserer Eigenanfertigung in Haan haben wir selbst neue Flächenstrahler an der Hallendecke angebracht. Insgesamt wurden 636 m Stromschienensystem, knapp 500 m Kabel, 133 LED-Flächenstrahler sowie 30 LED-Wannenleuchten mit Akku installiert.

In unserem Serverraum wurde parallel ein Light Manager installiert. Dies ist ein kleiner Rechner auf dem die Steuerungssoftware läuft und der über separate Gateways in der Halle mit den Strahlern per W-LAN kommuniziert. Die Benutzeroberfläche ist sehr bedienerfreundlich und Änderungen an den Beleuchtungsprogrammen können leicht umgesetzt werden.

Durch dieses Energieeffizienz-Projekt haben wir bis zu 70 Prozent der bisherigen Stromkosten eingespart. Für die Umsetzung des zukunftsorientierten Lichtkonzepts haben wir außerdem den EnnergieInnovationsPreis.NRW 2020 erhalten. Wenn Sie Fragen dazu haben, wenden Sie sich gerne an uns.

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Lichtlexikon

Was heißt LED? Und was ist Candela? Antworten zu lichttechnischen Fachbegriffen finden Sie im kleinen Lichtlexikon.

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