Wer verpackt besser?
Mensch oder Maschine
Es ist heutzutage fast unmöglich, die Zeitung aufzuschlagen und nichts über künstliche Intelligenz oder maschinelles Lernen zu lesen. Das Thema ist allgegenwärtig und entfacht eine regelrechte Euphorie. Was ist eigentlich mit künstlicher Intelligenz gemeint und welche Auswirkungen und Veränderungen hat es auf die Verpackungsindustrie?
Im folgenden Beitrag geben wir einen Einblick in die Zukunft rund um die Verpackung und Logistik Ihrer Waren und zeigen, welche Chancen und Risiken künstliche Intelligenz in den nächsten Jahren mit sich bringen wird.
Die Entwicklung von künstlicher Intelligenz in der Logistik
Der Durchbruch der künstlichen Intelligenz beruht auf der Fähigkeit, dassMaschinen eigenständig lernen können, um dadurch immer komplexere Aufgaben zu erledigen. Die entscheidende Veränderung im Vergleich zu traditionellen Maschinen liegt darin, dass Maschinen heute untereinander kommunizieren können, ohne menschlichen Eingriff.
Intelligente Verpackungsmaschinen im Zeitalter der Industrie 4.0 „wissen” demnach, wohin ein Paket versendet werden soll und können einem Transportroboter eine Nachricht schicken, um zur Abholung der Ware zu bitten. Der Einsatz von Menschen wird immer weiter reduziert.
Die Chancen für die Logistik- und Verpackungsindustrie sind die Automatisierung von Prozessen und die Reduzierung der Kosten. Eine Maschine kann Ihre Waren 24 Stunden, 7 Tage pro Woche verpacken, wird nicht müde oder krank und hat außerdem ein hohes Maß an Präzision. Intelligente Maschinen wissen zudem auch, wann sie gewartet werden müssen. Damit kein Betriebsausfall entsteht, planen sie ihre Wartung eigenständig und buchen eine Ersatzmaschine hinzu.
Sie stellen sich nun die Frage: Wer packt eigentlich besser, der Mensch oder die Maschine? Wir befinden uns an einem Scheitelpunkt in der Existenz der Menschheit, an dem Maschinen lernen zu „denken” und mit anderen Maschinen zu kommunizieren. Wir sind heute noch nicht so weit, dass Maschinen all unsere Logistik- und Verpackungsaufgaben übernehmen können. Der Weg zielt jedoch genau dorthin.
Das Ziel ist es, ein individuelles Produkt, welches auf die Wünsche des Kunden maßgeschneidert ist, zum Preis eines Massenproduktes herzustellen. Voraussetzung dafür ist, dass Maschinen und Produkte vernetzt sind und völlig autonom untereinander kommunizieren können.
Ein Vorreiter der Technologie ist beispielsweise Amazon: Bei dem Onlinehändler wählt künstliche Intelligenz bereits heute auf Basis von Algorithmen die ideale Verpackungsgröße für jede Sendung aus und lernt aus den gemachten Erfahrungen. Sie modifiziert ihre Algorithmen selbstständig und „weiß” sogar, dass moderne Lackherrenschuhe eher in der Stadt als auf dem Land nachgefragt werden und passt die optimalen Lagermengen entsprechend an. Automatisiert und ohne menschlichen Eingriff.
Die Verpackung wird intelligent
Auch die Verpackung entwickelt sich stetig weiter und kann auf verschiedene Veränderungen eigenständig reagieren. Hier haben wir Ihnen die neuesten Trends in der Verpackungsindustrie vorgestellt.
Von Robotern zu Cobotern: Symbiose zwischen Mensch und Maschine
Während in den letzten 50 Jahren die ersten Roboter meist eigenständig getrennt von Menschen arbeiteten, ist heutzutage das Konzept von kollaborativen Robotern, sogenannten Cobotern allgegenwärtig. Menschen und Maschinen arbeiten zusammen und teilen sich Arbeitsschritte.
Um hierbei eine hohe Sicherheit für den Menschen zu gewährleisten, sind einige wichtige Regeln notwendig. Diese Sicherheitsaspekte werden in der Spezifikation ISO/TS 15066 zusammengefasst. Die ISO-Spezifikation ist in vier Teilbereiche gegliedert und im Jahr 2016 das erste Mal erschienen:
- Sicherheitsgerichteter überwachter Stillstand
- Handführung
- Geschwindigkeits- und Abstandsüberwachung
- Leistungs- und Kraftbegrenzung
Die Einhaltung dieser ISO-Normen ist zur sicheren Kollaboration zwischen Mensch und Maschine enorm wichtig. Sie geben Richt- und Kollisionsgrenzwerte wie Schmerzschwellen für bestimmte Körperregionen an. Die Sensoren der Coboter sind sehr genau eingestellt, um bei Kontakt mit Mitarbeitern keine Verletzungen zu verursachen.
Die Arbeitssicherheit ist ein zentrales Thema im Rahmen der Industrie 4.0. Falls Sie sich mehr über dieses Thema informieren möchten, finden Sie hier die wichtigsten Aspekte zusammengefasst.
Pflichten des Gesetzgebers – CE Kennzeichnung
Wer sich für den Einsatz von Roboterapplikationen entscheidet, den verpflichtet der Gesetzgeber zur Durchführung eines Konformitätsbewertungsverfahrens mit CE-Kennzeichnung. Die Kennzeichnung bestätigt, dass Roboter-Applikation alle erforderlichen Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen erfüllt.
Ausblick in die Zukunft
Wohin entwickelt sich die Verpackungsindustrie in den nächsten Jahren? Wir geben Ihnen im Folgenden einen Einblick in drei spannende technologische Durchbrüche, die in den kommenden Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen werden und auch für Ihr Unternehmen sehr interessant sein könnten:
1. Augmented Reality
Augmented Reality beschreibt den Fachbegriff für virtuelle Realität. Diese ermöglicht eine präzise Informationsvermittlung und betrifft damit auch Prozesse innerhalb eines Kennzeichnungssystems von Waren. Außerdem steigert die Nutzung virtueller Inhalte die Produktions- und Logistiksicherheit, da mögliche Fehler antizipiert und vermieden werden können. Ein weiterer Vorteil ist die Vereinfachung von Schulungs- und Wartungsabläufen und macht diese unabhängig von Entfernung oder Sprachbarrieren.
Im gemeinsamen Austausch mit Smart Glasses kann Augmented Reality eine enorme Vereinfachung des Arbeitsablaufes erreichen. Es ist möglich, Mitarbeitern Lieferketten virtuell anzuzeigen, um im Logistikprozess Fehler zu reduzieren.
2. Lieferdrohnen
Lieferdrohnen sind ein sehr aktuelles Thema. Viele Versandunternehmen testen die ersten Pilotprojekte, bei denen Lieferungen über Drohnen zugestellt werden. Jedoch entstehen hierbei gleichzeitig viele Sicherheitsrisiken, die es zu analysieren und minimieren gilt. Sobald der Luftraum von Drohnen besiedelt ist, könnten – beispielsweise durch technische Probleme – Menschen verletzt werden.
3. Selbstfahrende Trucks
Die Zukunft von Trucks ist elektrisch und autonom. Ähnlich wie bei einem Flugzeug ist der größte Teil der Fahrt von einem Computer gesteuert. Ohne den Menschen geht es trotzdem nicht, da eine Kontroll- und Überwachungsfunktion immer noch extrem wichtig ist. Das bedeutet, dass Mensch und Maschine auch in diesem Bereich immer mehr miteinander verschmelzen. Bis Maschinen jedoch gänzlich eigenständig handeln können, ist es noch ein weiter Weg, sowohl aus technologischer als auch ethischer Perspektive.
Werden Menschen von Maschinen ersetzt?
Wird der Mensch immer mehr von Maschinen in seiner Arbeitsrolle ersetzt? Die Befürchtung ist real. Nichtsdestotrotz bietet diese Entwicklung eine wichtige Chance, die Rolle des Menschen in der Herstellung, Verpackung und Versendung von Waren entscheidend weiterzuentwickeln. Intelligente Maschinen werden sich auch in Zukunft durchsetzen, die Arbeitswelt revolutionieren und mehr Freiheiten für den Menschen schaffen.
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