Säubern mit System
Leitfaden für Ihre Werkstattreinigung
Wo gehobelt wird, da fallen bekanntlich Späne. Wie Sie sicher aus eigener Erfahrung wissen, lässt sich Schmutz und Unordnung in einer geschäftigen Werkstatt kaum vermeiden. Wenn allerdings über Tage und Wochen nicht gereinigt und aufgeräumt wird, beeinträchtigt das die Arbeit und es kann sogar gefährlich werden.
In diesem Beitrag erfahren Sie, warum eine saubere Werkstatt so wichtig ist und wie Sie bei der Reinigung am besten vorgehen. Zudem finden Sie einige Tipps, wie Sie Ihren Werkstattboden stets sauber halten und sogar Ölflecken entfernen. Zum Schluss erklären wir noch die bewährte 5S-Methode zur systematischen Organisation Ihrer Werkstatt.
Warum ist eine saubere und ordentliche Werkstatt wichtig?
Natürlich arbeitet jeder gern in einer sauberen und aufgeräumten Umgebung. Für Reinheit und Ordnung in der Werkstatt gibt es allerdings noch weitere triftige Gründe:
Produktivität steigern
Wenn jeder Arbeitsschritt durch die Suche nach Werkzeugen und Materialien unterbrochen wird, können auch einfachste Tätigkeiten lange dauern. Stellen Sie sich vor, wie viel schneller die Arbeit von der Hand ginge, wenn alle Geräte stets am richtigen Platz zu finden wären.
Sicherheit gewährleisten
Herumliegende Kabel und Holzteile werden zu Stolperfallen. An spitzen Gegenständen wie Nägeln und Sägeblättern hat man sich schnell verletzt. Werden Geräte und Materialien nicht fachgerecht gelagert, kann das gefährlich sein. Um Arbeitsunfällen vorzubeugen , ist Ordnung in der Werkstatt unerlässlich
Kosten sparen
Regelmäßig Zeit für die Werkstattreinigung einplanen – das klingt zunächst nach Mehraufwand. Allerdings können Sie damit langfristig Kosten sparen. Behalten Sie stets den Überblick über die vorhandenen Arbeitsmittel, werden weniger unnötige Materialeinkäufe getätigt. Durch regelmäßige Pflege bleiben Werkzeuge und Hilfsmittel länger in einem guten Zustand und müssen weniger häufig ersetzt werden.
Reinigung in der Werkstatt: Was sollte wann gesäubert werden?
Die Werkstattreinigung macht kaum Mühe, wenn die richtigen Aufgaben regelmäßig ausgeführt werden. Mit unserer Checkliste können Sie einen einfachen Reinigungsplan erstellen.
Sofortige Reinigung
Manchmal sollten Sie sofort zur Tat schreiten, um sich im Nachhinein den Mehraufwand zu ersparen. In folgenden Fällen ist es ratsam, unverzüglich zu reinigen:
- Verschüttete Flüssigkeiten aufwischen, damit sie nicht eintrocknen und hartnäckige Flecken bilden.
- Absauger nutzen, um anfallende Späne und Staub bei Säge- oder Schleifarbeiten sofort aufzufangen.
Alltägliche Reinigung
Für die tägliche Reinigung sollten Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am Ende des Arbeitstages genügend Zeit einplanen. Diese Aufgaben gehören dazu:
- Müll entsorgen
- Alle Werkzeuge reinigen und an ihren Aufbewahrungsort zurückbringen
- Boden kehren
- Überprüfen, dass alle Notausgänge unverstellt sind
- Gründlich lüften (3-10 Minuten)
Grundreinigung
Auch wenn täglich aufgeräumt wird, ist es gelegentlich nötig, die Werkstatt tiefgehend zu säubern. Eine Grundreinigung sollten Sie frühzeitig planen, denn idealerweise ist die Werkstatt dafür möglichst leer. Folgende Tätigkeiten fallen unter die Grundreinigung:
- Altes, nicht mehr genutztes Werkzeug entsorgen
- Fenster putzen
- Schwer zugängliche Bereiche aufräumen und reinigen
- Flecken von Arbeitsbänken und Böden entfernen, zum Beispiel mit einem Kaltreiniger
- Boden gründlich reinigen, zum Beispiel mit einem Hochdruckreiniger
- Filter von Klimaanlagen und Absauganlagen säubern oder austauschen
Werkstattboden richtig reinigen und pflegen
Ihr Werkstattboden ist ständig starker Beanspruchung und Verschmutzungen ausgesetzt. Deshalb benötigt er eine besondere Pflege.
Reinigungsprodukte
Bei der Wahl des richtigen Produkts sollten Sie auf folgende Eigenschaften achten:
- Stark fettlösend
- Greift Kunststoffe, Dichtungen und Schläuche nicht an
- Lösungsmittelfrei
- Nicht brennbar
- Materialverträglichkeit mit Ihrem Boden
Reinigungsprodukte für Werkstattböden sind in der Regel hoch konzentriert und müssen verdünnt angewendet werden. Dabei sollten Sie unbedingt auf die Herstellerangaben bezüglich der Dosierung achten.
Reinigungsgeräte
Mit diesen Geräten geht Ihnen die Reinigung des Werkstattbodens leicht von der Hand:
- Besen und Kehrmaschinen für die tägliche Reinigung
- Hochdruckreiniger und Dampfstrahler zur intensiven Reinigung
- Nass- und Trockensauger zum Aufsaugen von Staub, Spänen oder Flüssigkeiten
- Gummihandschuhe zum Schutz bei der Reinigung
Produkte für die perfekte Reinigung
Extra-Tipp: Ölige Flecken entfernen
Ölflecken auf dem Boden sind in zweierlei Hinsicht problematisch. Zum einen entsteht durch sie eine erhebliche Rutschgefahr. Zum anderen können schädliche Stoffe in den Untergrund gelangen, was absolut vermieden werden sollte. Leider ist es besonders schwierig, saugfähige Böden, zum Beispiel aus Beton, vollständig von Ölresten zu befreien.
Ölflecken entfernen Sie am besten so schnell wie möglich. So geht’s:
- Den frischen Ölfleck mit einem saugfähigen Material (z. B. Sägemehl, Sägespänen, Katzenstreu oder Sand) bestreuen und 30 Minuten einwirken lassen.
- Das Bindemittel mit einer Bürste oder Besen auf dem Fleck verreiben und anschließend entfernen.
- Eine Seifenlauge mit Gall- oder Schmierseife herstellen und diese auf den Fleck gießen.
- Die Stelle sorgfältig schrubben und mit heißem, klaren Wasser abspülen.
Um ältere, eingetrocknete Ölflecken zu entfernen, muss meist ein Spezialreiniger her, der speziell zur Lösung von Öl und Fett vorgesehen ist.
Werkstatt aufräumen mit System: So gehen Sie am besten vor
Für die Organisation Ihrer Werkstatt empfehlen wir die 5S-Methode: Eine systematische Vorgehensweise, um den Arbeitsplatz und die Umgebung so zu gestalten, dass sich alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen optimal auf ihre Aufgaben konzentrieren können. Durch die konsequente Anwendung dieser Methode können Sie Sicherheit und Ordnung in der Werkstatt gewährleisten und Ihre Produktivität steigern.
Die 5S-Methode läuft in fünf Schritten ab:
- Sortieren – Trennen Sie sich von allen Arbeitsmitteln und Materialien, die nicht mehr gebraucht werden. Behalten Sie nur die Dinge, die für die Durchführung der Arbeit nötig sind.
- Systematisieren – Ordnen Sie Werkzeuge und Materialien gemäß ihrer Verwendungshäufigkeit an. Dinge, die ständig gebraucht werden, sollten möglichst schnell greifbar sein. Dabei helfen visuelle Kennzeichnungen, die auf einen Blick zeigen, was wo hingehört.
Achtung! In Werkstätten wird oft mit Gefahrenstoffen gearbeitet (z. B. Farben, Lacken und Ölen). Diese müssen unbedingt sachgerecht in geeigneten Behältern und idealerweise in geschlossenen Gefahrstoffschränken aufbewahrt werden.
- Saubermachen – Reinigen Sie den Arbeitsplatz und die Arbeitsutensilien regelmäßig. Für Maschinenteile gibt es dafür spezielle Kleinteilereiniger.
- Standardisieren – Entwickeln Sie Standards für Ihre Werkstatt, damit sich jeder sofort zurechtfindet. Farbcodes zur Markierung von Flächen oder Werkzeugen sowie Reinigungspläne sind gute Beispiele.
- Selbstdisziplin und ständiges Verbessern – Es erfordert einiges an Selbstdisziplin, Ordnung und Sauberkeit stets aufrechtzuerhalten. Wenn Sie die 5S regelmäßig durchlaufen und an ständiger Verbesserung arbeiten, wird Ihnen die Arbeit in Ihrer Werkstatt auf Dauer deutlich erleichtert.
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