Was funktioniert besser?
Homeoffice vs. Büro
Die Corona-Pandemie hat Deutschland fest im Griff. #stayhome wirkt sich dabei nicht nur drastisch auf das Privatleben, sondern auch auf unsere Jobs aus: Wer nicht unbedingt vor die Tür muss, hat sich am heimischen Schreibtisch eingerichtet.
Mittlerweile liegen einige Wochen Homeoffice hinter uns. Obwohl von Entwarnung noch keine Rede sein kann, kehrt ganz langsam etwas Normalität zurück. Erste Unternehmen setzen ihren individuellen Exit-Plan um und planen, Mitarbeiter einzeln oder in Schichten zurückkehren zu lassen.
Es war und ist eine spannende Zeit. Viele durften selbst erfahren, dass die Heimarbeit einige Vorteile gegenüber dem Büro bietet – jedoch auch seine ganz eigenen Herausforderungen birgt.
Was haben wir aus dieser Zeit gelernt? Wie kann das Arbeiten zwischen Wohnzimmer und Großraumbüro zukünftig noch besser gelingen? Wir finden Antworten und ziehen eine Zwischenbilanz.
Das lieben wir am Homeoffice (und was wir davon fürs Büro lernen können)
Das Homeoffice: vor kurzem noch ein langgehegter Wunsch – und plötzlich für die meisten Realität. Das haben wir am Arbeiten zu Hause schätzen gelernt:
- Ohne Unterbrechungen sind wir produktiver: „Kannst du mal kurz einen Blick auf die Präsentation werfen?“ Wie häufig stehen Kollegen mit einer kleinen Bitte oder Frage in der Tür. Eigentlich kein Problem, wären Sie nicht gerade tief in eine komplizierte Tabelle vertieft. Eine Studie der Michigan State University zeigt, dass selbst kurze Unterbrechungen zu 20 - 40 % Leistungsabfall führen. Im Homeoffice hingegen entscheiden Sie selbst, welche Aufgabe Priorität hat (zumindest, wenn Sie keine kleinen Kinder zu Hause haben).
- Wir nutzen unsere Zeit besser: Beim Pendeln wertvolle Zeit im Stau oder dicht gedrängt im Zug zu verlieren, kostet Sie nicht nur wertvolle Minuten, sondern auch Nerven. Im Homeoffice verbringen Sie die Rushhour frühstückend am Küchentisch bis Sie maximal entspannt Ihren Laptop aufklappen. Oder Sie verwenden die gewonnene Zeit für Organisatorisches, Weiterbildung oder eine kurze Sporteinheit.
- Leistungskurven sind individuell: Jeder Mensch hat seinen eigenen Biorhythmus. Dieser gibt die Zeiten vor, in denen wir müde oder zu aber Höchstleistungen bereit sind. Im Büro passen Sie sich an mehr oder weniger strikt vorgegebenen Abläufe an. Bei der Heimarbeit bleibt Ihnen mehr Freiheit. Um die festgelegten Termine für Calls herum können Sie Ihren Arbeitstag selbst strukturieren. Zehn Minuten Mittagsschlaf, der Spaziergang am Nachmittag oder eine Nachtschicht lassen sich im Homeoffice leichter umsetzen. Als Resultat sind wir tendenziell gesünder, zufriedener und produktiver.
Langsam kehren nun die Ersten wieder in ihre Büros zurück. Doch das ist kein Grund für Verdruss. Denn mit im Gepäck sind all die Erkenntnisse aus den letzten Wochen. Diese lassen sich gewinnbringend auf die klassische Bürosituation übertragen.
- Unterbrechungen vorbeugen: Schaffen Sie in Ihrem Team ein gemeinsames Bewusstsein für den Wert von konzentriertem Arbeiten und klären Sie über die Wirkung von Störungen auf. Etablieren Sie z. B. ein Ampelsystem für die Tür (grün = verfügbar, gelb = nur in Notfällen eintreten, rot = nicht stören).
- Reisen vermeiden: Wir haben gelernt, dass physische Anwesenheit nicht immer unabdingbar für den Erfolg unserer Arbeit ist. Hinterfragen Sie auch in Zukunft anstehende Reisen und Arbeitswege.
- Gleitzeit und Eigenverantwortung fördern: Hat es mit dem Homeoffice geklappt, gibt keinen Grund mit der Rückkehr ins Büro die Freiheiten der Mitarbeiter stark zu beschneiden. Sie wissen nun, wie und wann sie am besten arbeiten können. Diskutieren Sie gemeinsam Wege, dies auch in der Büroumgebung umzusetzen
Bereiten Sie sich gerade darauf vor, Mitarbeiter zurück ins Büro zu verlagern? Schützen Sie sie mit Virenschutzwänden, informativen Bodenaufstellern und Hygienebedarf.
Das lieben wir am Büro (und was wir davon fürs Homeoffice lernen können)
Bei aller Freude über das Homeoffice gab es dennoch viele Punkte, die wir zu Hause vermisst haben. Das sind unsere Erkenntnisse:
- Struktur und Organisation erleichtern die Arbeit: Großer Vorteil des Büros ist eine klare Trennung zwischen Privatem und Beruflichem. Zuhause darf getrödelt und in den Tag hinein gelebt werden. Sobald wir durch die Bürotür kommen, sind wir automatisch fokussierter. Die dort etablierten Abläufe geben uns Halt und helfen, effizient voranzukommen.
- Wir brauchen unsere Kollegen: Gelungene Arbeit ist immer das Ergebnis von Teamwork. Doch auch jenseits der Fachlichkeit sind uns Kaffeepausen mit Kunden oder das Zusammensein mit Kollegen wichtig. Dieses Gemeinschaftsgefühl kommt im Homeoffice manchmal zu kurz.
- Ohne die richtige Ausstattung leiden wir: Der ein oder andere hat wohl in den letzten Wochen sehnsüchtig an seinen großen Schreibtisch mit dem passenden Bürostuhl gedacht. Denn mit dem Laptop am Küchentisch zu arbeiten geht schon nach kurzer Zeit auf die Nerven – und auf den Rücken!
So wenden Sie diese Learnings auf Ihre Homeoffice-Zeiten an:
- Das Homeoffice strukturieren: Nutzen Sie Tagespläne und festgelegte Zeitblöcke für bestimmte Aufgaben, um etwas Ordnung in Ihren Heimarbeitstag zu bringen. Außerdem hilfreich sind formellere Kleidung und eine Schublade oder Tür, hinter der die Arbeit am Abend verschwinden kann.
- Neue Kommunikationsformen nutzen: Dank Digitalisierung muss niemand mehr einsam vor sich hinarbeiten. Mit neuen Kommunikationsformen wie Videotelefonie via Skype und Kollaborationsools wie Slack, Trello und Asana halten Sie spielen die Verbindung aufrecht.
- Im Homeoffice für eine gute Ausstattung sorgen: Notebookständer, ergonomische Tisch/Stuhl-Kombinationen oder Schubladenboxen zum Ordnung halten – wer länger von zu Hause aus arbeitet, sollte in eine geeignete Hardware investieren.
Danke, Corona: Was uns die Krise über unsere Arbeit lehrt
Ob einen am Ende das Homeoffice oder doch das Büro produktiver und glücklicher machen, ist vor allem Typsache. Dank Corona haben viele die Möglichkeit bekommen, beide Arbeitsumgebungen auszuprobieren und zu vergleichen. Das Fazit dieser spannenden und lehrreichen Zeit?
- Flexibilität ist Trumpf: Wir wissen nie, was die nächsten Jahre bringen. Arbeitgeber sind daher gut beraten, so viele Stellen wie möglich Homeoffice-kompatibel zu gestalten. Dafür brauchen Mitarbeiter die nötigen Freiheiten und eine geeignete Ausstattung.
- Es ist viel mehr möglich, als wir denken: Diese Ausnahmesituation hat uns allen gezeigt, zu was wir in der Lage sind. Hätten Sie vor der Corona-Krise gedacht, dass Ihre gesamte Firma virtuell erfolgreich zusammenarbeiten kann? Wie schnell die Mitarbeiter Arbeitsroutinen adaptieren und neue Gewohnheiten schaffen? Egal, was noch kommt: Sie werden es meistern.
So wird auch Ihr Home zum Office
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