Grüne Logistik: 7 Möglichkeiten zur Umsetzung in Ihrem KMU
Logistik ist unerlässlich für die globale Vernetzung von Industrie und Gewerbe. Ohne Lager und Transport wäre der weltweite Austausch von Gütern und Waren unmöglich. Gleichzeitig ist die Branche jedoch auch für einen großen Teil des Ausstoßes von Klimagasen und anderer umwelt- und gesundheitsschädlicher Stoffe verantwortlich.
An dieser schlechten Klimabilanz möchten nun mehr und mehr Unternehmen etwas ändern! Nachhaltiges, umweltbewusstes Handeln wird auf die Logistikprozesse ausgeweitet. Im Sinne der Green Logistics arbeiten einige Firmen sogar daran, ihre gesamte Lieferkette CO2-neutral zu organisieren.
Wem das ein zu ambitioniertes Ziel ist, der erfährt in diesem Beitrag, welche konkreten Maßnahmen KMU ergreifen können, um ihre Logistik nachhaltiger zu gestalten. Bevor wir darauf eingehen, möchten wir erläutern, was genau sich hinter dem Begriff „Grüne Logistik“ verbirgt und warum es sich lohnt, jetzt auf diesen Zug aufzuspringen
Was ist Grüne Logistik?
Die Grüne Logistik umfasst ein Bündel nachhaltiger Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen, die Umweltauswirkungen dieses Geschäftsbereichs zu reduzieren. Das Ziel dabei ist, die logistischen Prozesse eines Unternehmens so ressourceneffizient und nachhaltig wie möglich zu gestalten. Das betrifft den Transport sowie die Verteilung und Lagerung von Materialien und Gütern.
Warum lohnt sich Grüne Logistik?
Steigende Kosten ausgleichen
Verfügbare Flächen zur Errichtung von Logistikimmobilien sind inzwischen Mangelware. Anstatt neue Flächen zu erschließen und teurer zu erwerben, rückt die Revitalisierung von Industriebrachen in den Fokus.
Auch hohe Energie- und Betriebskosten in der Lagerwirtschaft und im Transport verursachen Druck auf der Ausgabenseite von Unternehmen. Energiesparmaßnahmen sind eine wirksame Strategie zur Bewältigung dieser steigenden Versorgungskosten.
Wettbewerbsvorteil sichern
Immer mehr Endverbraucher legen Wert auf die Nachhaltigkeit der Produkte, die sie konsumieren – und das schließt auch den Transport mit ein. Mit grüner Logistik können Sie bei Ihren Kunden punkten und das Image eines verantwortungsvollen Unternehmens aufbauen. Das kann zu einem entscheidenden Differenzierungsmerkmal und Wettbewerbsvorteil werden.
Gesetzliche Vorgaben einhalten
Tendenziell werden die gesetzlichen Vorgaben zur Ressourcenschonung und zum Umweltschutz immer strenger. Beispielsweise sind Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern seit 2017 dazu verpflichtet, sich an die Corporate Social Responsibility Richtlinie der Europäischen Union zu halten.
Durch diese Auflagen steigt der Druck auf Unternehmen, sich umweltfreundlich zu verhalten. Je früher Sie entsprechende Maßnahmen einführen, desto besser sind Sie für eine Zukunft gerüstet, die zwangsläufig nachhaltig sein wird.
7 Chancen: Wie können KMU in Logistik und Lager zu mehr Ressourcen- und Umweltschutz beitragen?
Die Nutzung von fossilen Brennstoffen ist die Hauptquelle umweltschädlicher Ausstöße. Deshalb gilt die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs als eine der wichtigsten Maßnahmen, um die Logistik nachhaltiger zu gestalten. Gleichzeitig wird der Transport von Gütern günstiger, wenn effizienter mit Treibstoffen umgegangen wird.
Einfache Strategien können hier schnell zu Verbesserungen führen. Dies sind unsere Tipps:
- Fahrerschulungen: Eine aggressive und wenig vorausschauende Fahrweise verbraucht viel Kraftstoff. In einer Schulung lernen Fahrer die richtigen Techniken, um möglichst kraftstoffschonend unterwegs zu sein.
- Reifen: Die Reifen haben einen großen Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch. Achten Sie deshalb darauf, Reifen mit geringem Rollwiderstand einzusetzen. Diese sollten außerdem regelmäßig auf den richtigen Luftdruck kontrolliert werden und auf die Jahreszeiten angepasst werden.
- Spureinstellung: Falsch justierte Achsen haben nicht nur einen großen Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch, sondern beeinflussen auch den Reifenverschleiß und Rollwiderstand. Der Aufwand für eine Nachjustierung der Spureinstellung ist vergleichsweise gering und kann einen spürbaren Unterschied machen.
Alternative Kraftstoffe nutzen
Diesel ist nach wie vor ein günstiger, verlässlicher Treibstoff und daher oft die erste Wahl in der Logistik. Dabei experimentieren die führenden LKW-Hersteller bereits mit alternativen Kraftstoffen wie Erdgas, Flüssiggas, Dimethylether, Methanol und Bio-Methan, die deutlich geringere Schadstoffemissionen aufweisen. Auch Elektroantriebe sind bereits in der Umsetzung.
Wenn Sie planen, alte Fahrzeuge zu ersetzen oder neue anzuschaffen, sollten Sie sich also mit umweltfreundlicheren Alternativen auseinandersetzen. Natürlich ist auch eine individuelle Kosten-Nutzen-Analyse sinnvoll, um die richtige Entscheidung für Ihren Betrieb zu treffen.
Intelligente Streckenplanung
Es gibt bereits vielfältige Softwarelösungen zur Routenplanung und -optimierung. Diese finden die effizienteste Fahrtstrecke unter Berücksichtigung der aktuellen Verkehrslage, Lenk- und Ruhezeiten, sowie Umweltzonen und Durchfahrtsbeschränkungen. Dafür müssen die Fahrzeuge lediglich mit einem GPS-Ortungssystem ausgestattet und mit der Software verbunden werden.
Vorausschauende Tourenplanung
Die Optimierung der Strecke nützt leider wenig, wenn Ihre Fahrzeuge nicht optimal ausgelastet und Leerfahrten an der Tagesordnung stehen. Erst durch eine intelligente Vernetzung von Fahrzeugen und Lager wird eine vorausschauende Tourenplanung möglich.
Diese hilft dabei, nur noch das zu transportieren, was wirklich gebraucht wird und genau zu dem Zeitpunkt, an dem es verarbeitet werden kann. Durch optimale Tourenverläufe mit maximaler Auslastung von Laderaum lassen sich unnötige Fahrten vermeiden und der Ressourcenverbrauch auf der Strecke sowie im Lager senken.
Energieeffiziente Lager
Nicht nur Wohnhäuser und Bürogebäude können zu Green Buildings werden. Auch Logistikimmobilien lassen sich unter Berücksichtigung von Umweltschutzmaßnahmen errichten und nachhaltig bewirtschaften. Damit Ihr Lager mit einem Nachhaltigkeits-Zertifikat wie DGNB, LEED oder BREEAM ausgezeichnet wird, muss es allerdings strikte Kriterien erfüllen.
Dabei können auch schon kleine Veränderungen eine Wirkung zeigen. Beispielsweise senken intelligente Beleuchtungssysteme Ihren Energieverbrauch. Elektronische Vorschaltgeräte sorgen zudem für eine längere Lebensdauer Ihrer Leuchtstofflampen. Des Weiteren könnten Sie alternative Energiequellen nutzen. Eventuell bietet sich das Dach Ihres Lagers beispielsweise für die Errichtung einer Solaranlage an.
Nachhaltige Verpackungen
Mit dem richtigen Verpackungsmanagement lässt sich Nachhaltigkeit mit den nötigen Verpackungsfunktionen in Einklang zu bringen. Dies sind mögliche Ansätze:
- auf Verpackungskomponenten ganz verzichten
- die Menge an Verpackungen reduzieren
- Umweltfreundliches Verpackungsmaterial nutzen
- Mehrwegverpackungssysteme einführen
- Recycling von Verpackungsmaterial
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